Berichte aus 2001

Weihnachtstauchen  2001

Weihnachtsbaum  im Wasser geschmückt
Weihnachtsbaum  im Wasser geschmückt

O Tannenbaum

 

Werden am Adventskranz die ersten Kerzen angezündet, startet der Festausschuß die letzten Vorbereitungen für das Weihnachtstraining der Tauchabteilung. Eine bunte Mischung aus Spaß und Spiel lockt jedes Jahr kleine und große Taucher ins Hallenbad. Besinnlich ging es am 14.Dezember unter der Federführung von Astrid und Udo Kaletka erst einmal nicht zu. Zunächst war natürlich das Aufwärmen angesagt. Unter dem Kommando von “Weihnachtsfrau” Astrid tobten sich die Orcas bei Aquarobic aus. Hart umkämpft zwischen beiden Mannschaften aus Groß und Klein war anschließend der Apnoe-Wettbewerb “Blumen unter Wasser pflücken” - um der Jahreszeit angemessen friedlich mit einem Gleichstand zu enden.

Stilecht:  Weihnachten im Badeanzug
Stilecht:  Weihnachten im Badeanzug

Höhepunkt des Abends war das “Christbaumschmücken”, wie nicht anders zu erwarten unter Wasser. Stilecht mit Kugeln und Girlanden ausgestattet, wurden die Weihnachtsbäume zum Schluß an den Beckenrand gebracht. So mancher wollte die Bäume gleich mit nach Hause nehmen, so kunstvoll hatten die Mitspieler gearbeitet. Mit einem gemütlichen “Absacker” beendeten die Taucher den Vorweihnachtsabend


Abtauchen  2001 Groene Heuvels

Bericht: Andrea Engel

Abgetaucht

 

Kaum aus dem sonnigen Spanien zurückgekehrt, gingen die Orcas wieder auf Reisen. Als Ziel für das alljährliche “Abtauchen”, das für die meisten das Ende der Tauchsaison markiert, war wieder der Bungalowpark De Groene Heuvels und das gleichnamige Tauchgewässer bei Nimwegen in Holland auserwählt worden.
Am ersten Novemberwochenende zogen 17 kleine und große Orcas mit Sack und Pack und großen Fressalienkörben los. Nach dem Bezug der Häuser klang der Abend im gemütlichen Beisammensein aus. Nach einem ausgiebigen Frühstück zog es dann Samstag alle Tauchwütigen an und nach dem Fertigmachen in den See. Auch wenn es nicht mehr viel an Fisch und Krebsen zu entdecken gab, hatten alle viel Spaß an diesem Tauchgang bei guter Sicht. Zwischen den Tauchgängen kam dann der Pioniergeist hoch: Akribisch wurde ein einflammiger Gaskocher zusammengebaut, mit Campinggeschirr bestückt und fertig war der heiße Kakao, wahlweise zu bekommen mit oder ohne Amaretto-Sahne. Auch vor einem Nachttauchgang am frühen Abend schreckten einige Unentwegte nicht zurück.Anschließend hieß dann das Losungwort: Tauchertaufe! Als frischgebackener Taucher wurde Uli Lauber nach altem, ehrwürdigen Ritual in die Tauchergemeinde aufgenommen, wobei er bewies, dass die Trainingsstunden im Rotwein-Trinken während der Vereinsfahrt in Spanien nicht umsonst gewesen waren. Eine lange, tauchfreie Winterzeit vor Augen, wurde selbstverständlich der Sonntag noch genutzt, um ins Wasser zu springen, bevor sich alle auf den Heimweg machten.


Vereinsfahrt  Rosas Herbst 2001

Tauchen mit Dali und Rosas-Barschen

 

Wie oft muss ein Taucher im Wasser gewesen sein, um wirklich alles schon einmal gesehen zu haben? Eine der Fragen, auf die die 25 Teilnehmer der Orca-Vereinsfahrt im Oktober keine Antwort fanden. Es gibt wohl auch keine: Selbst die ältesten Seehasen entdecken mit der Flasche auf dem Rücken und der Maske im Gesicht immer wieder neue, faszinierende Ausblicke in jener Unterwasserwelt, die bei aller Fremdheit doch kaum weiter von uns entfernt ist als die gegenüber liegende Straßenseite. Hunderte von Tauchgängen haben einige der Reiseteilnehmer schon hinter sich - und berichteten noch im Neopren-Anzug auf dem Schiff stets von ihren neuesten Eindrücken, frisch gewonnen in den Gewässern rund um das nordspanische Rosas.

Die Sache hat schon Tradition: Einmal im Jahr holen alle VfL-Taucher, die Zeit und Lust haben, Koffer, Rucksäcke und Dachgepäckträger aus den Kellern, tanken ihre Autos voll und stecken die Nasen tief in die Straßenkarten.Südeuropa ist meist das Ziel, so war es auch diesmal. Gleich hinter der südfranzösischen Grenze konnten die VfL-Reisenden ihren PS-Marathon beenden. “Salata” hieß kurioserweise der Campingplatz, der die Marler Gruppe mit grünen Wiesen, kleinen Holzhäusern und Appartements erwartete. Hier waren die Orcas an den folgenden Tagen allerdings meist nur am frühen Morgen oder späten Nachmittag oder Abend anzutreffen. Die Tage verbrachten sie in aller Regel auf dem Wasser oder darin.Mit Erfolg bemühte sich das “Basis-Ehepaar” Otmar und Margit Schmitz, den Gästen die Schönheiten des Naturschutzgebietes “Cap de Creus” näher zu bringen. Der hier seit einigen Jahren andauernde Verzicht auf intensiven Fischfang und allzu freizügigen Umgang mit dem Anker hat sich offenbar ausgezahlt. “So eine Vielfalt hätte ich im Mittelmeer nicht erwartet”, zollte einer der älteren Marler Seehasen der Unterwasserwelt seinen Respekt. Seine Kamera-Ausrüstung samt Einkaufswägelchen für den Überwasser-Transport hatte er gleich mitgebracht - und wollte den Finger nicht mehr vom Auslöser nehmen.Mit dicken Rufzeichen in den Logbüchern vermerkt, wurde gewiss auch der Ausflug auf die noch strenger geschützten Medas-Inseln. In diesem Gewässer dürfte es kaum möglich sein, zu tauchen und dabei nicht einem der riesigen Zackenbarsche zu begegnen. “Starker Seegang” mag in dem einen oder anderen Logbuch auch zu lesen sein. Für detailgenaue Schilderungen der Folgen reichte der Platz einfach nicht aus.

Die  Teilnehmer der Vereinsfahrt 2001 nach Rosas / Nordspanien
Die  Teilnehmer der Vereinsfahrt 2001 nach Rosas / Nordspanien

Selbst der Orca-Vorsitzende Dr.Harald Kaiser, mit 500 Tauchgängen einer der echten Unterwasser-Veteranen der Abteilung, staunte - zurück in Rosas - nicht schlecht, als es einen Seehasen zum Seehasen zog: So nennen Biologen eine sehr große Nacktschneckenart, die einem bunten Taschentuch nicht unähnlich sieht. Ein besonders farbenprächtiges Exemplar hatte es sich auf Haralds Equipment gemütlich gemacht und ließ sich ohne jede Scheu durchs Wasser ziehen - ein Erlebnis von vielen, die unvergesslich bleiben. Für andere war es der erste Kontakt mit einem Seepferdchen, wieder für andere die Begegnung mit einem der Barracuda-Schwärme oder oder....Oft genug hatten es die Taucher schwer, am Ende eines Unterwasser-Tages alle Eindrücke zu sortieren.

Von heimischen Seen mit Kühlschrank-Temperaturen und oft mehr als mäßiger Sicht nicht gerade verwöhnt, waren wohl alle begeistert von der Klarheit des warmen Meerwassers, auch wenn anschließend manche frische Brise daran erinnerte, dass auch in Spanien der Sommer vorbei war. Wer noch mehr wissen und den eigenen Blick für ökologische Zusammenhänge schärfen wollte, nutzte die Chance, auf der Tauchbasis einen Kurs in Meeresbiologie zu belegen und Einblicke auf die Welt jener Unterwasser-Wesen zu verschaffen, die oft nicht größer sind, als ein Reiskorn. Barney Seier, Tauchlehrer und Meeresbiologe aus Essen und zeitweise in Diensten besagter Basis, leistete hier Bemerkenswertes.

Schließlich hat die Gegend um Rosas auch über Wasser eine Menge zu bieten, nicht nur für die mitgebrachten Kinder, die noch nicht mit Flossen und Anzug die Riffe erkunden dürfen. Neben dem Strand, an dem sich (ein Vorteil des späten Reisetermins) keine Touristen-Massen mehr drängten, lockten zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Cadaques zum Beispiel, das verträumte Städtchen zwischen Bergen und Meer, in dem Maler-Legende Salvador Dali lebte und einige seiner bekannten Werke schuf, war vielen einen kurvenreichen Ausflug wert. Andere zog es zum Shoppen und Besichtigen in das kaum eine Autostunde entfernte Figueras. Auch hier kommt der Besucher kaum an den Spuren des großen katalanischen Surrealisten vorbei, ein Besuch in dem weltbekannten Dali-Museum ist praktisch Pflicht.

Bei alldem wäre der Verein kein Verein, würde nicht auch Geselligkeit und Gemeinschaft großgeschrieben. Mal vor eigenen mitgebrachten Grills mit selbstgemachten Leckereien, mal beim gemeinsamen Restaurant-Besuch, nutzen die Marler täglich die Gelegenheit, in Ruhe die Erlebnisse des Tages noch einmal zu besprechen, ohne Blick zur Uhr, ohne einen Gedanken an den Wecker, der daheim an nächsten Morgen unerbittlich zum Dienst ruft.
Nur der Vollständigkeit halber: Wie immer - auch schon eine Tradition - gab es bei der Vereinsfahrt viel Spaß und keine besonderen Ereignisse. Alle Taucher und Gäste kehrten wohlbehalten nach Marl zurück - und diskutieren schon wieder, wohin denn im nächsten Jahr die Reise gehen könnte. Es gibt immer noch einiges zu entdecken