Berichte aus 2003

Vereinsfahrt  Safaga Herbst 2003

Bericht: Matthias Ries und Julia Kaletk

Alle Taucher an Bord: Jetzt  kann es losgehen
Alle Taucher an Bord: Jetzt  kann es losgehen

Vereinsfahrt der ORCA-Taucher nach Safaga

 

Die beeindruckende Vielfalt der Unterwasserwelt des Roten Meeres lockte die Orcas dieses Jahr vom 23.10. bis zum 30.10 nach Safaga, Ägypten. Die Aussicht auf entspanntes Tauchen bei hochsommerlichen Temperaturen fand regen Zuspruch, und so wurde mit 20 Tauchern ein neuer Teilnehmerrekord bei Vereinsfahrten aufgestellt.

 

Am 23. versammelten wir uns um 23 Uhr am Hallenbad. Die eisigen Temperaturen machten unserer guten Laune wenig aus – wir wussten ja: Spätestens morgen würde uns die Sonne Ägyptens wieder auftauen. Am Flughafen Münster/Osnabrück angekommen, retteten wir uns vor Kälte zitternd in das menschenleere aber zumindest warme Terminal um kurz darauf von etwas unentschlossenen Flughafenangestellten von Schalter zu Schalter gehetzt zu werden. Nachdem alle Hindernisse der Abfertigung überwunden waren, blieb vor dem boarding noch genügend Zeit um unseren trockenen Kehlen ein letztes deutsches Bier an der Flughafenbar zu gönnen. Nach dem ohne Komplikationen verlaufenden Flug nach Hurghada waren wir zunächst geschockt als das Außenthermometer nach der Landung um 7 Uhr morgens wüstenartige 48(!)°C anzeigte. Erleichterung machte sich breit, als sich diese als luftige 28 °C entpuppten. Trotzdem gab es angenehmere Dinge, als bei diesen Temperaturen in Jeans und Pullover das schwere Gepäck über den Flughafen zum Bus zu schleppen.

Bei der Tauchgangsbesprechung
Bei der Tauchgangsbesprechung

Nachdem wir nach der einstündigen Busfahrt nichts als Sand, Berge und einen bewaffneten Checkpoint gesehen hatten, glich das Hotel ‚Menaville’ in Safaga einer grünen Oase. Eingecheckt im Hotel waren wir erst mal begeistert von unseren Zimmern. Zur Verfügung gestellt wurden uns für jeweils 1 bis 3 Personen hergerichtete Chalets mit Terrasse und Blick aufs Meer, die neben einem Badezimmer auch Klimaanlage, Kühlschrank, Fernseher und Telefon enthielten. Nachdem das Gepäck vom freundlichen und stets hilfsbereiten ägyptischen Personal zu unseren Zimmern gebracht wurde, waren die meisten froh sich erst mal dem Wetter entsprechend kleiden zu können. Viele nutzten die Zeit bis zum Einschreiben an der Tauchbasis um sich von der Reise zu erholen, doch einige konnten es nicht erwarten und sprangen so früh wie möglich mit ABC-Ausrüstung ins Meer, um dem Hausriff einen ersten Besuch abzustatten. Schon von diesem nur kleinen Einblick in die Unterwasserwelt waren wir absolut begeistert und umso gespannter auf unseren ersten „richtigen“ Tauchgang, der jedoch erst am nächsten Morgen erfolgen sollte. Mittags trafen wir uns in der hervorragend ausgerüsteten Tauchbasis um die für uns bereit gestellten Kisten mit unserem Gerödel zu bepacken. Wir verbrachten noch einen schönen Tag am Strand und bereiteten uns am Abend darauf vor, das ägyptische Essen auf die Probe stellen zu können. Doch das warme und kalte Büffet war so reichhaltig, dass jeder etwas nach seinem Geschmack finden konnte. Abgesehen davon, dass es sehr gut war, hatten wir von der ägyptischen Küche folgenden Eindruck: Der Koch verfügt über genau zwei Lieblingszutaten, nämlich Knoblauch und Puderzucker. Zum Glück der Gäste wurden diese nur getrennt angewendet. Während beim Hauptgericht alles von mild bis scharf vorhanden war, gab es beim Nachtisch exakt drei Kategorien: süß, sehr süß und klebrig süß

Sprudelbad im Roten Meer     
Sprudelbad im Roten Meer     

Nach dem Abendessen gab es verschiedene Möglichkeiten sich zu beschäftigen: die Animation, Billard und Disco in der Cactus-Bar und das Internet Cafe. Die meisten Taucher bevorzugten es jedoch, den Abend unter freiem Himmel auf Kissen liegend in der Shisha-Bar ausklingen zu lassen. Einige nutzten die Gelegenheit, um von einem ganz anderen Lungenautomat gebrauch zu machen: dem der Shisha, der Wasserpfeife. Viele von uns hielten es für angebracht früh ins Bett zu gehen da wir uns am nächsten Morgen schon um halb 9 an der Tauchbasis trafen. Unsere beiden jüngsten Mitreisenden hatten eher andere Pläne und so suchten sie ihre Betten auf keinen Fall vor 1 Uhr nachts auf.

Nach dem Frühstück trafen wir uns, die einen mehr, die anderen weniger ausgeschlafen an der Tauchbasis. Dort beluden wir gemeinsam mit der Crew eins der Tauchboote mit unseren Kisten und den Flaschen. Voller Vorfreude auf unsere bevorstehenden Tauchgänge legten wir letztendlich ab. An unserem Tauchziel angekommen, versammelten sich alle zum Briefing, um den Verlauf des Tauchgangs zu besprechen und sich in kleine Gruppen einzuteilen. Es ging damit weiter, dass wir uns in brüllender Hitze in unsere Ausrüstung zwängten um möglichst schnell ins kühle Nass zu springen (später kam jemand auf die glorreiche Idee, zumindest die Neoprenanzüge im Wasser anzuziehen). Als rund eine Stunde später die einzelnen Gruppen nach und nach wieder auftauchten, sah man durchweg in erstaunte und begeisterte Gesichter. Alle redeten wild durcheinander und wollten von ihren Erlebnissen berichten. Schon jetzt war abzusehen: Das Geld für den Urlaub hatte sich gelohnt. Bei einer Tasse Tee, die nach jedem Tauchgang ausgegeben wurde, konnte man nun den Salzgeschmack wegspülen und die Eindrücke auf sich wirken lassen. Nach dem Mittagessen konnte sich jeder nach seinen Vorstellungen – so weit es möglich war – beschäftigen. Es wurde viel geschlafen aber wir gingen auch schwimmen, ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen oder bauten Freundschaften mit der jungen, männlichen Crew auf. Gegen Mittag wurde dann ein weiteres Riff angesteuert, an dem wir den zweiten Tauchgang des Tages machten.

Matthias Ries, Andrea Engel und Julia Kaletka
Matthias Ries, Andrea Engel und Julia Kaletka

Zwischen 15.00 und 17.00 Uhr legte das Boot dann wieder an der Basis an. Nachdem das Equipment ausgeladen, gereinigt und verstaut war, traf man sich noch an der Tauchbasis um bei einem kühlen Bierchen die Logbücher zwecks Unterschrift auszutauschen und noch einmal den Tag Revue passieren zu lassen. Anschließend wurde die Zeit bis zum Abendessen genutzt, um sich für den Abend fertig zu machen.

 

In den folgenden Tagen wurde uns von den Tauchguides ein großer Teil der faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt gezeigt und so schrieben viele der Beteiligten aus Platzmangel einfach nur GVBF (= „ganz viele bunte Fische“) in ihr Logbuch. Besonders gut in Erinnerung geblieben sind uns Begegnungen mit u.a. 1,20 m langen Napoleons, einem ca. 2,5 m langen Riffhai und einer Schildkröte.

 

Ein besonderes Highlight wurde uns am 2. Tag geboten. Nachdem wir den ersten Tag genutzt hatten, um uns wieder „einzutauchen“, legten wir an diesem Morgen schon um 6.00 Uhr, diesmal in 2 getrennten Booten ab. Die meisten Orcas hatten das Außenriff „Abu Kafan“ als Ziel. Diese Gruppe wurde von einem Kameramann begleitet, der uns von unserem Tag eine DVD angefertigt hat. Einige schlossen sich jedoch einer anderen Gruppe an, um die vor der ägyptischen Küste auf ein Riff gelaufene Fähre „Salem Express“ zu betauchen. Nach einem atemberaubenden Tauchgang wartete an Bord ein leckeres (wenn auch gewohnt süßes) Frühstück auf die Taucher. Im Laufe des Tages wurden noch 2 weitere Tauchgänge absolviert und so kehrten wir bei Sonnenuntergang ziemlich erschöpft zur Basis zurück.

 

Für die meisten Taucher war es eine der wohl schönsten Wochen ihres Lebens. Den krönenden Abschluss bildete dann der Nachttauchgang, bei dem die Taucher die Chance hatten, die ihnen mittlerweile schon bekannt gewordenen Riffe mal von einer ganz anderen Seite sehen zu können. Von den ansonsten so zahlreichen bunten Fischen (man erinnere sich an ‚GVBF’) war nun nichts mehr zu sehen; lediglich einige schlafende Papageienfische in einer Hülle aus Schleim waren noch sichtbar. Stattdessen kamen nun die nachtaktiven Lebewesen in den Lichtkegel der Tauchlampen. Die uns schon bekannten Rotfeuerfische waren nun auf der Jagd und wurden von unseren Lampen magisch angezogen. Aber auch ganz andere Tiere wie Garnelen, Bleistiftseesterne und sogar Sepia-Tintenfische kamen im Schutz der Dunkelheit aus ihren Verstecken. Nebenbei hatte uns der Captain unseres Tauchbootes gebeten, nach seiner verlorenen Brille Ausschau zu halten. Da wir um unsere Sicherheit bei der Heimfahrt bangten, machten wir uns natürlich auf die Suche und so war der Captain froh, als wir ihm seine Brille aus der Tiefe mitbrachten.

 

Den letzten gemeinsamen Abend nutzte der Großteil der Orcas, um in gemütlicher Runde am Strand bei dem einen oder anderen Kurzen über die Erlebnisse der vergangenen Woche zu philosophieren. Der Urlaub mit seinen 12 Tauchgängen war die Investition wert gewesen.

 

Am Tag der Abreise hieß es dann: Tschüss, warmes Ägypten – Hallo nasskaltes Deutschland. Aber bei vielen auch: „Wir kommen wieder!“.


Malta-  Geheimtipp für Taucher

Bericht: Petra und Wolfgang Leitner

Malta, jahrhundertlang umkämpfte Insel im Mittelmeer, heute als Geheimtipp für Taucher nur etwas mehr als zwei Flugstunden von Deutschland entfernt.Malta, und seine beiden kleinen Nachbarinseln Gozo und Cominio, bieten Tauchspots sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Wir hatten uns für unseren Urlaub, im Ort Mgarr, direkt am Hafen von Gozo einquartiert. Von unserem Hotel, dem eine Tauchbasis der Extra Divers angeschlossen ist, hat man einen wunderschönen Blick auf den Naturhafen und das Meer.Auf Gozo wurde schon laut Sage Odysseus sieben Jahre von der Nymphe Kalypso verzaubert, und von der Weiterreise abgehalten. Hätte Odysseus allerdings noch die Möglichkeiten zum Tauchen besessen, er hätte die Insel nicht mehr verlassen.

Die vielseitigen Tauchspots ( Wracks, Höhlen, Überhänge, Grotten, Steilwände) sind alle vom Ufer aus zu erreichen. Sehr zum Vorteil für nicht seefeste Seefrauen und -männer. Zwar ist der eine oder andere Einstieg ein bisschen erschwerlicht, besonders bei Temperaturen von 30°C und mehr, aber die Unterwasserwelt entschädigt dafür reichlich. Kristallklares Wasser, angenehme Wassertemperatur, und Tauchreviere die Taucher ins Schwärmen geraten lässt. Inland Sea, mit einem Durchbruch zum Meer hin verbunden, und das Blue Hole, direkt am Wahrzeichen der Insel, dem Azure Window, um nur zwei der Tauchspots zu nennen, sind ein absolutes Muss. Allabendlich treffen sich hier sowohl Einheimische als auch Touristen, um die von der Natur so wunderschön inszenierten Sonnenuntergänge zu bestaunen. Das Meer und die steilaufragende Küste färben sich zu diesem Zweck geheimnisvoll in goldene und rötliche Farben. Sollte einmal die See im Norden der Insel zu rau sein, so werden halt die Spots im Süden, oder per Boot die Riffe vor Cominio angefahren. Über 30 verschiedene Tauchspots allein auf Gozo lassen keine Langeweile aufkommen.

Unterwasser kann man alles sehen was das Mittelmeer zu bieten hat: Stechrochen, Muränen, Octopusse, Drachenköpfe, Flughähne, Nacktschnecken, Barsche, Seepferdchen und vieles mehr. Jawohl Seepferdchen! Wir hatten das Glück, dieses selten gewordene Tier in seiner natürlichen Umgebung beobachten zu können. Des weiteren tragen die zahlreichen Tauchplätze, wie auch die vielen Sehenswürdigkeiten an Land dazu bei, das es auch zur Hochsaison nicht zu einem Rudeltauchen kommt.

Ja, auch an Geschichte und an wunderschönen alten Bauten und Kirchen haben Malta und Gozo viel zu bieten. Man sollte auf alle Fälle an einigen Tagen das Tauchequipment zur Seite legen, und dafür das Lenkrad eines Leihwagen in die Hand nehmen (Achtung: Linksverkehr!). Die Inseln sind mit einem gutfunktionierenden Fährsystem verbunden, so dass den Inselerkundungen nichts mehr im Wege steht. Überall auf Malta begegnet einem die Geschichte der Johanniter. Diese errichteten u. a. auf der Ostseite der Insel die wunderschöne Hauptstadt Valetta. Etliche Forts an dieser Küste sind stumme Zeugen der Auseinandersetzung zwischen Johanniter und Türken. Auch im zweiten Weltkrieg war Malta aufgrund der geographischen Lage schwer umkämpft. Die reichhaltige Geschichte von Malta, die bis 4000 v. Chr. zurückreicht, und ihre Überbleibsel, sowohl die prachtvollen Kirchen der streng katholischen Malteser, machen neben den kulinarischen Genüssen der Mittelmeerküche die Inseln zu einem unvergesslichen Urlaub.

 

Am Abend hat man auch genügend Muße in herrlichen Bodegas, kleinen Kaffees und urigen Gaststätten am Hafen seine Eindrücke vom Tage zu verarbeiten. Es vergeht im Sommer auch kaum ein Tag, an dem am Abend nicht in einem der vielen Orte eine Feier, zu Ehren eines Heiligen stattfindet. Zu diesen Anlässen ist das ganze Dorf auf den Beinen, werden Prozessionen abgehalten, und eine Jahrmarktstimmung schlägt einem von überall entgegen.

 

Nach zwei Wochen hieß es von Jürgen, dem Leiter der Tauchbasis, und seinem Partner Hans-Jürgen Abschied zu nehmen. Zu viele schöne Tauchgänge und Spaß hatten wir mit Ihnen. Zum Glück ließen uns die beiden, trotz der strengen Vorschriften auf Malta (CMAS-Silber als Voraussetzung für selbständiges Tauchen), unter Wasser sehr viel Freiraum, da wir Unterwasserfotografen ja bekanntermaßen undankbare Tauchbegleiter sind.Als wir nun das letzte Mal an Deck der Fähre standen, und auf Gozo zurückblickten, waren wir uns eigentlich schon einig:

Gozo, wir kommen wieder!


Tauchen  im Echinger Weiher

Bericht: Barbara Lauber

Vereinstauchen mal anders

An jedem 2. Samstag im Monat innerhalb der Tauchsaison bietet die Tauchsportabteilung des VfL Hüls ihren Mitgliedern die Möglichkeit, gemeinsam tauchen zu gehen. Beim gemeinsamen Training am Freitag vorher wird kurz besprochen, welches Ziel angesteuert werden und wann die Abfahrt sein soll. Je nach Lust, Laune, Zeit und Wetter treffen sich dann 10 20 Tauchsportbegeisterte, um ihrem Hobby zu frönen.

 

Am 2. Samstag im Mai beschlossen jedoch 4 Mitglieder nicht am „üblichen“ Vereinstauchen teilzunehmen, sondern mal ein neues Gewässer zu betauchen. Neugierig geworden durch einen Artikel in einer Tauchsportzeitung wurde als Ziel der „Echinger Weiher“ – etwa 20 km nördlich von München gelegen – ausgesucht, der mit außergewöhnlichen Sichtweiten für deutsche Seen von sage und schreibe 20 – 30 m (!) beschrieben wurde. Da die Entfernung zum See natürlich zu groß war, um sie mal eben an einem Tag zu meistern, machten wir kurzerhand ein langes Wochenende in München daraus. (Wie man unschwer daran erkennen kann, werden seitens der Tauchmitglieder weder Kosten noch Mühen gescheut, um neue Tauchmöglichkeiten zu erkunden!

Gemeinsame Abfahrt war also am Donnerstag, dem 09.Mai (Himmelfahrt) in aller Herrgottsfrühe – nämlich um 4.00 Uhr. Na ja, so war`s zumindest geplant. Aufgrund von hier nicht näher zu erläuternden Umständen wurde es schließlich doch 5.00 Uhr, was bei den beiden Mitreisenden zu wahren Begeisterungsstürmen führte, alldieweil sie bereits um 3.00 Uhr aufgestanden waren. (Sorry Andrea und Thomas!) Letztlich aber kamen wir dann doch um 14.00 Uhr ohne weitere Probleme bei strahlendem Sonnenschein in München an, wo wir den Campingplatz Thalkirchen ansteuerten, der wunderschön direkt am Isarkanal gelegen ist. An diesem Tag war an Tauchen natürlich nicht mehr zu denken. Daher genossen wir einfach den Sonnenschein, das Münchener Bier und diverse „Schmankerl“ sowie die herrliche Umgebung.

Am Freitag machte uns leider der Wettergott einen Strich durch unsere Tauchplanung. Der Tag startete mit Dauerregen. Da wir jedoch schon einmal in München waren, beschlossen wir, diesen Tag für die Münchener „Kultur“ zu nutzen und besuchten u. a. den Viktualienmarkt, das Hofbräuhaus und – nachdem die Sonne sich doch noch blicken ließ – den englischen Garten, nicht ohne natürlich das ein oder andere Münchener Bier zu verkosten. Der Samstag Morgen dann (unser eigentlicher Vereinstauchtermin ) lud geradezu zum Tauchen ein. Wetter und Stimmung waren bestens und so klemmten wir nach dem Frühstück kurzerhand das Wohnmobil vom Strom ab und fuhren zum Echinger Weiher. Vor Ort angekommen mussten wir zunächst einmal unsere Tauchgangsberechtigung „einkaufen“. Zu jenem Zweck steht am See ein Automat, der mit je 8,00 € (!) gefüttert werden will und dann den Schein ausspuckt, der dem Tauchwilligen die Berechtigung zu 2 Tauchgängen im Echinger Weiher bescheinigt.

Nachdem diese Formalia also erledigt waren, zogen wir uns auch recht schnell um, begierig darauf Sichtweiten wie im Mittelmeer in einem deutschen See zu erfahren. Die einzige verbleibende Ungewissheit war, welche Temperatur der See wohl aufweisen würde, da er Grundwasser gespeist ist und bereits in der Tauchzeitschrift als ziemlich kalt das ganze Jahr über beschrieben wurde. Die zuvor von Thomas angedrohten 4° C (brrr!!) erwiesen sich jedoch eindeutig als viel zu pessimistische Prognose, immerhin zeigte unser Thermometer eine Temperatur von ca. 10° C an – zwar auch frisch aber noch erträglich für die beiden „Nicht-Trockentaucher“.

 

Den ersten Tauchgang führten wir in einer Vierer-Gruppe durch, wobei 2 Taucher vorweg tauchen und die anderen 2 leicht versetzt hinterher tauchen. Die Sichtweite im See betrug zwar nicht die angekündigten 20 – 30 m, aber doch immerhin ca. 15 m, sodass wir einen entspannten Tauchgang durchführen konnten, ohne die ständige Befürchtung, man könne seinen Tauchpartner aufgrund von schlechter Sicht verlieren.

Viel Fisch war zu dieser Zeit noch nicht im See unterwegs und die einzigen beiden kleineren Hechte wurden leider nur von den beiden voraus Tauchenden gesichtet. Sie müssen sich dann wohl sehr schnell verdrückt haben, sodass die beiden hinterher Tauchenden auf dieses Erlebnis verzichten mussten. Toll war jedoch sowohl die Sicht im See als auch die Unterwasserlandschaft, die teilweise am Ufer – dort wo Bäume in den See gefallen sind – recht bizarr erscheint. Da der See eine maximale Tiefe von 9 m aufweist, war der Tauchgang auch nicht allzu anspruchsvoll, und wir beendeten ihn nach immerhin 38 Minuten.

 

Zurück am Ufer war das Wetter uns noch immer gut gesonnen, sodass wir uns rasch aus den nassen Klamotten pellten, um uns in der Sonne wieder aufzuwärmen, um etwas zu trinken und zu essen (man glaubt ja gar nicht, wie hungrig und durstig das Tauchen machen kann!) und um etwas zu entspannen (Tauchen macht nämlich auch ganz schön müde!). Nachdem wir uns so also etwa 2 Stunden erholt hatten, machten wir uns für den 2. Tauchgang fertig. Dieses Mal allerdings tauchten wir nur noch zu dritt, da der Luftvorrat des 4. Mittauchenden einen 2. Tauchgang nicht mehr zuließ. Auch bei diesem 2. Tauchgang beeindruckte uns wiederum die Unterwasserlandschaft, sowie dieses Mal ein kapitaler Hecht, der in seinem Revier stand und sich von uns Tauchern in kleinster Weise stören ließ, selbst dann nicht, als wir ihn von zwei Seiten umtauchten. Bei diesem 2. Tauchgang entdeckten wir auch „blubbernden Sand“, ganz eindeutig die Grundwasserquelle. Nach 30 Minuten war dann auch dieser Tauchgang beendet. Danach packten wir recht zügig unser „Tauchgerödel“ zusammen und fuhren zurück zum Campingplatz, zumal auch ein Wetterwechsel drohte. Und richtig – kaum am Campingplatz angekommen, das Wohnmobil auf dem Stellplatz abgestellt und wieder angeklemmt, gingen – mal wieder – wolkenbruchartige Regenschauer und heftigste Gewitter hernieder, sodass unser letztes geplantes „Highlight“ für dieses Wochenende – ein Bummel am Abend durch Schwabing – regelrecht ins Wasser fiel. Nichtsdestotrotz haben wir insgesamt das ganze Wochenende sehr genossen.

 

Als Resümée lässt sich festhalten: Die Tauchgänge im Echinger Weiher waren absolute Spitze und können nur zur Nachahmung empfohlen werden. Leider jedoch mussten wir feststellen, dass der Kosten - Nutzen Aufwand etwas zu hoch war, sodass wir diesen See nicht in die Liste der Seen aufnehmen werden können, die beim Vereinstauchen regelmäßig betaucht werden.


Weihnachten  2003

Nemo wurde gefunden

 

Einen feucht-fröhlichen Jahresabschluss konnten die Taucher in diesem Jahr feiern, nachdem im letzten Jahr das Weihnachtstraining wegen Reparaturarbeiten im Hallenbad ausfallen musste.

Die drei „Nikolas“ des Festausschusses brachten Klein und Groß mit Zum Wörterbuch hinzufügen bei fetziger Musik schnell in Trab. Geschicklichkeit und Teamarbeit waren anschließend bei den Spielen „Klammerstecken“ und „Bauen eines Lego-Tannenbaumes unter Wasser“ gefragt. Natürlich beteiligten auch wir uns an der großen Suche nach Nemo, dem kleinen Anemonenfisch, und konnten zum Schluss freudig verkünden:

Wir haben ihn gefunden!

 

In der Zwischenzeit hatten hilfreiche Wichtelmänner im Eingangsbereich des Hallenbads ein weihnachtliches Büfett aufgebaut, wo der Abend gemütlich ausklang.


Abtauchen  Schalcksmühle  2003

Bericht: Andrea Engel

Die Teilnehmer des diesjährigen Abtauchens
Die Teilnehmer des diesjährigen Abtauchens

Abtauchen in Schalcksmühle Herbst 2003

 

Mit dem jährlichen Abtauchen beschließt die Tauchabteilung im Herbst die Freiluftsaison. Nur wenige Hartgesottene treibt es während der kalten Monate dann in die umliegenden Seen. Ziel der 31 kleinen und großen Orcas war in diesem Jahr wiederum Schalksmühle, wo ein Haus mit 6 Ferienwohnungen, Partykeller und Sauna angemietet worden war.

Beim Einstieg: v.l. Uli Lauber, Dieter  Kopsicker, Günter Sett, Holger Rehrmann
Beim Einstieg: v.l. Uli Lauber, Dieter  Kopsicker, Günter Sett, Holger Rehrmann

Nach der Anfahrt am späten Freitag Nachmittag und dem Einzug in die einzelnen Wohnungen wurde bei einigen Flaschen Wein die Geselligkeit groß geschrieben. Am Samstag stand dann das eigentliche „Abtauchen“ auf dem Programm – was sich als nicht einfach erwies. Zunächst wurde die Glörtalsperre auf Tauchtauglichkeit hin untersucht. Groß wurden die Augen, als die Taucher entdeckten, dass der Wasserpegel um rund 10 Meter gesenkt wurde.

Unsere Taucher im nur noch 9°C kalten Wasser
Unsere Taucher im nur noch 9°C kalten Wasser

Nach einigem Hin- und Herüberlegen entschieden sich die Taucher, ihr Glück an der Biggetalsperre zu versuchen. Nach ca. 1 Stunde Fahrt angekommen, bot sich hier das gleiche Bild: abgesenkter Wasserpegel, scheinbar endlose Böschung, die es runter- bzw. nach dem Tauchen wieder raufzuklettern galt. Doch jetzt war alles egal: rein ins verbliebene Wasser war die Devise. 11 Taucher wagten den Sprung ins 9 °C kalte Wasser. Warme Kleidung und etwas Warmes zu Trinken war daher bei einigen der erste Wunsch nach dem Wiederauftauchen

Auch die jüngeren Orcas hatten Spaß: v.l. Janette Janzen, Jan Naruhn, Lea Kaiser und Rebecca Kolk
Auch die jüngeren Orcas hatten Spaß: v.l. Janette Janzen, Jan Naruhn, Lea Kaiser und Rebecca Kolk

Die letzten kalten Füße wurden nach der Rückkehr zum Haus später am Nachmittag dann in der Sauna wieder aufgeheizt. Abends wurde der Grill angefeuert, das Buffet bog sich vor Salaten und anderen Leckereien - und der Wein schmeckte auch wieder. Nach einem ausgedehnten Frühstück wurden am Sonntag dann noch einmal die Füße bewegt, aber diesmal über Wasser bei einem Spaziergang rund um Glörtalsperre, bevor sich alle dann nach und nach wieder auf den Heimweg machten.


Sommerfest  2003 - 10 Jahre Tauchen in Marl

Wer bringt das meiste Wasser zurück zum Start?
Wer bringt das meiste Wasser zurück zum Start?

Unter dem Motto „10 Jahre Tauchen in Marl“ trafen sich die Mitglieder zu ihrem diesjährigen Sommerfest am 13. September. Schon früh in diesem Jahr hatte sich der Festausschuss Gedanken dazu gemacht, wie dieses „kleine“ Vereinsjubiläum gefeiert werden sollte. An dieser Stelle ein dickes Lob an Astrid, Barbara, Tanja und Werner und alle, die geholfen haben: Es wurde ein besonderer Tag!

Der Nachmittag begann mit einer „Orientierungsfahrt“ durch Marl. Große Augen machten die Teilnehmer, als sie hörten, dass sie nicht im gewohnten Familienverbund fahren würden, sondern bunt gemischt.

Doch schnell waren die Fahrzeuge durch Uli Lauber mit kleinen und großen Tauchern und Nichttauchern zur Abfahrt bereit bestückt. Ein vorbereiteter Aufgabenbogen sollte in einer Zeit von ca. 2 Stunden abgearbeitet bzw. beantwortet werden. Unterschiedlichster Art waren die Aufgaben, die zu bewältigen waren, z. B. „Bringt die längste Brennessel mit, die Ihr finden könnt“ (wer hätte gedacht, dass es die längsten im Volkspark gibt). Außerdem galt es u. a. herauszufinden, wer sich hinter einer angegebenen Telefonnnummer verbirgt (Sea World in San Diego) oder es waren tauchspezifische Aufgaben zu lösen. Pünktlich zum Ablauf der vorgegebenen Zeit trudelten alle Fahrzeuge wohlbehalten wieder am Startpunkt an der Werkstatt Brassert ein. Hier warteten weitere Aufgaben hinsichtlich fahrtechnischer oder läuferischer Geschicklichkeit (es empfiehlt sich immer wieder, mit Flossen rückwärts zu laufen) auf die Teilnehmer.

Gestärkt durch Grillfleisch und Salatbuffet konnte dann das Abendprogramm gestartet werden. Nach einer Begrüßung durch den Festausschuss und einen Rückblick durch Thomas Engel auf die Gründung der Tauchabteilung und die Geschehnisse der letzten 10 Jahre konnte dann zunächst das Tanzbein geschwungen werden. Grüße und Glückwünsche des Präsidiums wurden durch den Vizepräsidenten Jürgen Brüns überbracht. Anschließend ehrte Abteilungsvorsitzender Harald Kaiser für 10jährige Mitgliedschaft Uwe Risters, Werner Kolakowski, Alfred Meckelburg, Janette und Dietmar Gebel, Martin Hölscher sowie Thomas und Andrea Engel. Als hundertstes Mitglied der Tauchabteilung konnte Harald Henryk Voss begrüßen.

Neptuns Auftritt bei den ORCAS
Neptuns Auftritt bei den ORCAS

Besondere Ehrungen wurden im Laufe des Abends verschiedenen Mitgliedern zuteil: für den längsten oder den kürzesten Tauchgang, für den tiefsten oder flachsten Tauchgang, wer hatte die meisten oder wenigsten Tauchgänge. Für jeden hatte der Festausschuss einen passenden Preis parat. Hocherfreut waren die Taucher, dass sich schließlich auch Neptun der tanzenden Schar zeigte und bewies, dass auch unter Wasser abgerockt werden kann. Sein Kommen hatte natürlich einen Grund: die Taufe der Bronze-Taucher, die im vergangenen Herbst und in diesem Frühjahr ihre Ausbildung beendet hatten.

Diese mussten unter Beweis stellen, dass sie ihre ABC-Ausrüstung sowie wichtige Tauchzeichen vollkommen beherrschen und dem Herrscher der Meere Achtung vor seinem Reich schwören. Apropos schwören: Neptun forderte auch gegebene Versprechen ein – wir freuen uns schon, Jogy beim nächsten Antauchen tanzen zu sehen! Um Mitternacht wurde dann das Rätsel um die im Aquarium versenkte Tauchermaske aufgelöst: Das Gewicht dieser Tauchermaske – dem ersten Preis – schätzte am genauesten Catherine Kaiser.

 

Sehen wir uns im nächsten Tauchkurs?


Hemmoor  2003

Bericht: Uli Lauber

Tauchcomputer - Logbuch vom 11. bis 13. Juli 2003

 

Tiefe und Kälte haben einen Namen: Hemmoor!

 

Wir befinden uns 50 km südöstlich von Cuxhaven. Wir, das sind (von links) Andrea, Uli, Barbara, Matthias, Michael, Peter und Thomas, unser TL. Mit 2 Wohnmobilen haben wir uns auf dem Campingplatz direkt am See eingerichtet, und es soll ein Tauchwochenende von der anderen Sorte werden, ein wenig tiefer, kälter, extremer als das, was wir sonst so an Binnenseen in der Region betauchen.

Nach knapp 4 Stunden Fahrt stehen wir nun an den Ufern des legendären Kreidesees Hemmoor. Für viele von uns ist es das erste Mal, dass wir an diesem Wochenende in die tiefgrünen Gründe des Sees hinabtauchen. Nach der Einstellung des Kreide - Tagebaus im Jahr 1976 stellte man die Pumpen ab, und es entstand in den darauf folgenden sechs Jahren ein See der, von Quellwasser gespeist, eine Tiefe von heute ca. 60 m aufweist.

Quellwasser ist das Stichwort: Für Hemmoor hat unser normales Tauchequipment nicht ausgereicht, denn die Wassertemperaturen bewegen sich zwischen ”angenehmen” 5° - 10° C, je nach Tiefe. Daher sind zwei getrennt absperrbare Atemsysteme zwingend vorgeschrieben, sodass man ein Ersatzsystem hat, falls das andere beim Atmen vereist. Ja, es ist schon ein wenig extremer als in unserer unmittelbaren Umgebung.

Nach dem Einchecken und der Anmeldung an der Tauchbasis machen wir eine erste Erkundung - an Land und mit detaillierten Erläuterungen zum Tauchrevier durch Thomas. Er kennt alles und zeigt uns auf einem Plan, welche Taucheinstiege und Tauchmöglichkeiten sich uns an diesem Wochenende eröffnen. Insgesamt gibt es 5 Einstiegsstellen, von denen man ca. 36 Highlights unter Wasser antauchen kann. Anstelle von Korallenriffen, dichten Schilfgürteln, Grotten oder Höhlen und exotischen Fischen werden uns andere Dinge in Aussicht gestellt: Straßen und Wege unter Wasser, technisches Gerät wie Betonbomben, Rüttler, Treppen- und Brückenkonstruktionen, Lampen, Wohnwagen, eine ehemalige Meisterbude, aber auch ein kleiner Wald und ein Steilhang, der bis auf 55 m hinabreicht. - Es klingt spannend und aufregend, doch müssen wir uns noch bis zum nächsten Tag gedulden - kein Stress, wir haben schließlich Wochenende.

Am Samstagmorgen nach dem Frühstück ist niemand aus der Gruppe mehr zu halten - es geht endlich los !! In kleinen Tauchgruppen machen wir uns auf den Weg in die Tiefe. Ich darf mit Andrea tauchen; das macht Mut und gibt Sicherheit. Schon beim Einstieg N° 1 spürt man den Unterschied zur Umgebungstemperatur: recht frisch, dieses grün und klar schimmernde Wasser. Andrea lacht nur über Temperaturempfindlichkeiten, denn sie taucht „trocken“, ich aber nur „halbtrocken“.

Wir tauchen ab. Die alte Straße unter uns führt uns zu einem Autowrack bei ca. 10 m. Vergangen ist der Glanz alter Tage und der Stolz ehemaliger Besitzer bei diesem Gefährt. Hin und wieder huschen kleine Fische vorbei, die Sicht ist gut, und wir entdecken eine Ausbildungsplattform auf 12 m Tiefe. - Nunja, das Mittelmeer im vergangenen Sommer ist schon ein wenig wärmer gewesen. Aber es macht trotz der konservierenden Temperaturen Spaß. Vor uns geht es steil hinab, und auf 22 m entdecken wir, in dieser Tiefe abgeschirmt vom Sonnenlicht und nur schemenhaft erkennbar durch die Lichtkegel unserer Tauchlampen, eine Betonbombe, Relikt aus alten Zeiten des Tagebaus.

Richtung Südwesten geht es einen kleinen Steilhang bergan, Sonnenlicht dringt wieder zu uns durch, und wir befinden uns unversehends mitten in einem Wald. Bizarr recken sich die blattlosen Stämme und Zweige nach oben, 10 - 15 m unterhalb der Oberfläche. Größere Barsche und Forellen teilen mit uns den „Waldspaziergang der besonderen Art“. Wir durchstreifen das Revier, tauchen zwischen den Bäumen her - eine besondere Faszination unter Wasser. Und da ist auch wieder die Straße, über die wir hinab getaucht sind. Wir benutzen beim Austauchen ausnahmsweise den „Gehweg“, denn wer weiß schon, was uns eventuell entgegenkommt ?? Zurück im ‘Basislager’ wird erstmal ein Schluck „Dekowasser“ genommen. Eingeweihte wissen, dass „Dekowasser“ nach dem Tauchen lebenswichtig ist. Auch die anderen Tauchgruppen trudeln langsam ein, und jeder hat etwas anderes zu berichten. Smalltalk und Taucherlatein machen die Runde, Kuchen und Kaffee von Peters Frau Waltraud (sie ist die einzige Nicht - Taucherin) machen den Übergang zum 2. Tauchgang des Tages kurzweilig. Nach knapp 3 Stunden Oberflächenpause geht’s erneut los.

Aufrödeln (darunter versteht man das Vorbereiten der Tauchausrüstung bis hin zum Hineinzwängen in das vom Vormittag noch feuchte Neopren) und ab geht’s. Wieder mal darf ich mit Andrea neue Tiefen erkunden. Es macht Spaß mit ihr, denn sie bringt die notwendige Erfahrung mit, die Tauchgänge mit Andrea sind ruhig, und immer sieht sie etwas unter Wasser, was dem eigenen Auge verborgen bleibt. Einstieg N° 3 ist diesmal unsere Ausgangsbasis. Von hier aus soll es zum Rüttler gehen, einem ca. 12 m hohen Ungetüm, das in einer Tiefe von 20 - 32 m stilles Zeugnis einer ehemals arbeitsreichen Zeit ist. Vom Einstieg geht es zunächst nach Norden. Andrea peilt die Richtung an, und in 10 m Tiefe geht die Suche nach dem Rüttler los. Vor uns erscheint schon nach kurzer Zeit eine Metallbrücke und dann tut sich ein tiefer, dunkler und unheimlicher Schlund unter uns auf. In der Tiefe weiter unten sieht man zuweilen Lichtblitze - entweder die Nachtschicht oder doch andere Taucher. Wir vermuten Letzteres und lassen uns absinken. Auch unsere Lampen sind nun eingeschaltet.

Wir tauchen hinab, vorbei an alten Neonlampen, stromlose Kabel hängen aus der Wand. Der Blick auf den Tauchcomputer erklärt die uns umgebende Dunkelheit: 20 m .... 25 m .... 30 m. Nach 32 m haben wir den Boden des Rüttlers erreicht. Ein gespenstisches Ambiente umringt Andrea und mich. Rostendes Eisen, graue Betonstützen, große Rüttelsiebe. Ohrenbetäubender Lärm, Getöse, Krach und Staub damals - nun nur noch Stille, die durch die blubbernden Geräusche aufsteigender Atemblasen zuweilen gestört wird. Ein Blick nach oben erheischt ein diffuses Licht und lässt erahnen, wie tief unten wir sind. Ein zweiter Blick auf den Flaschendruck mahnt zum Aufstieg. Außen am Rüttler geht es langsam wieder aufwärts.

Tiefe kostet Atemluft und die ist - leider - nur begrenzt in unseren Tauchflaschen vorhanden. Als Kontrastprogramm zum technischen Taucherlebnis wählt Andrea den Rückweg wieder durch ‘unseren’ Wald - fast romantisch, dieser Rückweg.

Duschen, Essen und natürlich wieder „Dekowasser“, für die Tauchgeschichten des Abends aber ein wenig hochprozentiger.

Taucher, so sagt man, sind ja hart im Nehmen, und so haben wir uns für den Sonntagmorgen etwas Spezielles vorgenommen. Nicht Ausschlafen ist angesagt, sondern ein Early Morning Dive, quasi mit den Hühnern aufstehen und früh abtauchen. Nur unsere Mädels, Andrea und Barbara, wollen nicht mit - sie brauchen wahrscheinlich ihren Schönheitsschlaf, haha )Thomas hat sich ein lohnenswertes Ziel für diesen frühen sonntäglichen Tauchgang ausgesucht: eine weitere, jedoch viel größere Betonbombe in 44 m Tiefe.

 

Über die Einstiegsstraße schwimmen wir zunächst über Wasser bis zur Boje 3 in nordöstliche Richtung. Nach kurzer Einteilung der Reihenfolge des Abtauchens geht es entlang des Bojenseils in die Tiefe. Die Lampen sind eingeschaltet - Druckausgleich - weiter abwärts. Der Computer am Handgelenk zeigt ein stetiges Absinken an: 10 m ... 15 m ... 20 m - Druckausgleich zwischendurch. Die Lampen leuchten nach unten - kein Grund zu sehen, nur Tiefe und Dunkelheit. 25 m ... 30 m ... Alle 5 Taucher sind zusammen. 35 m ... von oben durchdringt kein Licht mehr das Dunkel, das in dieser Tiefe herrscht. Beim Einatmen summt mein Automat ein wenig, das Gesicht spürt die zunehmende Kälte hier unten - Druckausgleich - 40 m. Um uns herum ist Nacht, nur die Lichtkegel unserer Lampen geben Orientierungshilfe. Unter uns, schemenhaft und verschwommen, taucht heller Untergrund auf. Kurz vor dem ‘Aufschlag’ tarieren wir uns aus und schweben in 44 m Tiefe über dem Grund. Mein Thermometer zeigt 4° C Wassertemperatur an. Rechts von mir das Monstrum einer Betonbombe - deshalb sind wir hier. Es bleibt Zeit für einen kurzen Blick auf das Ungetüm - alle geben das OK - Zeichen, und wir verlassen diese unwirtliche Umgebung. Thomas gibt die Richtung vor und langsam zeigt mein Computer an, dass wir aufsteigen. Vor uns ein Steilhang, an dem entlang wir nach oben tauchen. Es ist jener Steilhang, der bis auf eine Tiefe von 55 m reicht. Kleine Fische nutzen die Nischen und Spalten in diesem Steilhang als Schutz und wundern sich über die „großen Fische“, die langsam an ihnen vorbei ziehen.

Das Gesicht wird wärmer, die Wassertemperatur steigt, Sonnenlicht macht unsere Lampen überflüssig. Nach 40 Minuten sind wir alle wieder an der Oberfläche - ein toller Tauchgang !! Unterdessen waren unsere Mädels nicht faul, und der Duft von frischem Kaffee empfängt uns, als wir die Tür des Wohnmobils öffnen. (Der Schönheitsschlaf war offensichtlich nicht so ausgedehnt vonnöten !) Ein üppig gefüllter Frühstückstisch ist gerade jetzt der richtige Ausgleich für unser frühes Aufstehen und die frostigen Temperaturen dort unten in 44 m Tiefe. Natürlich gibt’s auch „Dekowasser“ - hätte ich beinahe vergessen. Für jeden von uns ein großes Glas Orangensaft.

Mein Resümée: Hemmoor ist schon ein Wochenende wert, denn wo sonst findet man solche guten Bedingungen und außergewöhnlichen Tauchobjekte.

Die Rückfahrt gestaltet sich recht still und schweigsam, denn um mich herum macht sich Müdigkeit breit. Die Stickstoffnarkose hat alle Mitfahrer in ein schlafähnliches Koma versetzt, und sehr wahrscheinlich träumen sie alle von Safaga, dem Ziel unserer Vereinsfahrt im Oktober.


Jahreshaupt-versammlung Tauchabteilung   ORCA 2003

Bericht: Andrea Engel

Am 23. Februar fand im der Gaststätte „Vestischer Hof“ die diesjährige Jahreshauptversammlung der Tauchabteilung statt. Ausführlich berichteten der erste Vorsitzende Harald Kaiser sowie die Vertreter des erweiterten Vorstands über die Aktivitäten der Abteilung im vergangenen Jahr, die durchweg alle gut von den Mitgliedern angenommen und besucht wurden. Da aus den Tauchkursen des letzten Jahres erfreulicherweise viele Teilnehmer den Weg in den Verein gefunden haben, bewegt sich der Mitgliederstand mittlerweile kurz vor 100 Personen. Diese magische Grenze wird hoffentlich in diesem Jahr überschritten werden. An Neuwahlen fand diesmal turnusmäßig die Wahl des Kassenwartes statt. Hier wurde Martin Hölscher, nicht umsonst auf Grund seiner bisherigen guten Arbeit an dieser Stelle, einstimmig wiedergewählt. Im Ausblick auf dieses Jahr hoffen Vorstand und Festausschuss auf eine ebenso gute Resonanz der anstehenden Aktivitäten wie z. B. das Antauchen und das Sommerfest, das der Festausschuss in diesem Jahr in einem anderen Rahmen plant. Lassen wir uns überraschen! Die diesjährige Vereinsfahrt wird die Taucher in den Herbstferien nach Safaga in Ägypten führen. Da nunmehr zügig geplant werden muss, bittet Thomas Engel um verbindliche Teilnahmezusagen bis zum 20. März.


Antauchen 2003

Und alle Jahre wieder zieht es die Taucher zum Wolfssee

 

Zum fünften Mal in Folge begaben sich die Taucher zum traditionellen Antauchen an den Privatsee bei Bocholt. Und wiedereinmal wurde ein Autoanhänger bis unters Dach mit Tauchgerödel, Grillgut und Vereinspavillon beladen. Zweiunddreißig kälteresistente Jung- und Alttaucher wagten sich ins oder ans kühle Nass. Am See angekommen ging es sofort routiniert an die Arbeit. Die einen errichteten den Vereinspavillon, die andern bereiteten Grill und Büfett vor.

 

 

von links Harald Kaiser, Hans-Georg Klimek, Dieter Kopsicker Vor dem Tauchgang ins Wasser...

Edelgard Zacharias  hinter ihrem Kuchenbüfett
Edelgard Zacharias  hinter ihrem Kuchenbüfett

Eine dritte Gruppe machte sich umgehend zum Tauchen startklar, dem eigentlichem Zweck der Veran- staltung. Obwohl die Lufttemperatur Mitte Mai schon angenehm war, ließ das Wasser doch so manchen alten Hasen frösteln. Gut Lachen hatten nur die Trockentaucher und ahnungslos waren die Tauchanfänger. Hatten letztere ihre Ausbildung im Herbst abgeschlossen, so stand für viele von ihnen heute der erste ungezwungene Erlebnistauch- gang auf dem Programm.

Gruppenfoto der Teilnehmer Antauchen 2003
Gruppenfoto der Teilnehmer Antauchen 2003

Die Aufregung vorm und Konzentration während des Tauchens ließen sie glatt die Kälte verges- sen. Leider wagte sich auch in diesem Jahr kaum ein Fisch vor die Augen der Sporttaucher. Doch die Sicht war klar, spärlicher Unterwasserbewuchs hatte eingesetzt und alle konnten ihren Trainingsstand einschätzen, das Tauchequipment auf Funktionstüchtigkeit überprüfen und sich so auf bevorstehende neue Abenteuer vorbereiten. Am Ufer zurück warteten nun auch schon die ersten Grillwürstchen darauf, ihrer Bestimmung zugeführt zu werden. Und so vergingen noch heitere Stunden des Klönens über vergangene und bevorstehende Tauchgänge, bis wir dem See „ade“ sagten. Wolfssee: wir kommen wieder!


Foto-Workshop 2003-2

Bericht: Peter Emmerich

Können Gummifische schwimmen?

 

Ja, wie sich bei den ersten Übungsabenden zukünftigen  Unterwasserfotografen zeigte. Wie immer ist das Hallenbad gut besucht, wenn  die Orca-Taucher ihre Übungsabende haben. An der Wasseroberfläche trainieren  die Taucher, die angehenden Taucher üben in der Lage darunter und am Grund sind  die Fotografen. Wie im wirklichen Leben schwimmt dann plötzlich ein Gummifisch  davon oder kommt ganz mächtig in Bewegung, wenn jemand die dünne Schnur berührt  oder an der Wasseroberfläche heftig gekrault wird. Später werden unsere natürlichen  Fotoobjekte auch nicht auf uns warten und so ist ein wenig zusätzliche Übung  eingebaut.

Bei  den bisherigen Lektionen wurde als Beleuchtungsquelle der Systemblitz eingesetzt.  Der Einsatz ist von besonderer Bedeutung, da im Unterwasserbereich grundsätzlich  mit einer Lichtquelle gearbeitet werden muss, um die große Farbenpracht   zeigen zu können. Leider ist es aber auch so, dass im Wasser Trübstoffe schwimmen  und diese im Blitzlicht reflektieren und so jedes Bild verderben können.  Zusätzlich haben selbst unsere Gummifische unterschiedliche Farben und Reflexionen.  So musste für den Blitz die richtige Position und dazu die passende Einstellung  der Kamera gefunden werden.

Dazu – siehe oben - waren unsere Modelle  noch aktiv und ein Bild von einem  Fisch, der soeben wegschwimmt, ist nicht  unbedingt der große Wurf.

Da im Hallenbad keine natürlichen Lichtquellen sind,  entsprechen  die Aufnahmebedingungen in etwa denen in größeren Tauchtiefen  oder der Dämmerung. Jetzt werden unsere Modelle ins Freiwasser geführt und das  Zusammenspiel von Sonne und Blitz geübt. Diese zusätzliche Lichtquelle stellt  den Fotografen wieder vor neue Herausforderungen, aber die so möglichen Mischlichtaufnahmen  haben aber auch besondere Ausdrucksstärke.


Expedition  Grevelinger Meer 2003

Bericht: Barbara Lauber

Tauchen im Grevelinger Meer / Holland

 

Wie  unter Tauchsportbegeisterten üblich, tauschen man / frau ihre Erlebnisse zu jeder sich bietenden Gelegenheit aus. Und so erzählte uns der Betreiber eines Tauchsportgeschäftes – während er unsere Flaschen befüllte – von den tollen Bedingungen und den guten Sichtweiten beim Tauchen im Grevelinger Meer. Extrem neugierig geworden, beschlossen wir diese Aussage eigenhändig zu überprüfen, mit dem Hintergedanken die Situation und Gegebenheiten vor Ort auch daraufhin zu überprüfen, ob sich dort die Möglichkeit bietet, das Tauchen auch als Vereinsveranstaltung anzubieten.

Wir fuhren also zu viert am Freitag Nachmittag, dem 09.05., Richtung Scharendijke los, wenngleich auch in diesem Jahr später als ursprünglich vorgesehen, da ein böswilliger Nagel sich mutwillig in den Reifen unseres Fahrzeuges gebohrt hatte und jener erst einer ambulanten „Operation“ unterzogen werden musste. Regen und Regenschauer begleiteten uns von der Abfahrt bis etwa zur Hälfte der Strecke (ca. 300 km), als hellere Streifen am Horizont erste Hoffnungsschimmer auf besseres Wetter in uns aufkeimen ließen. Und richtig: in Scharendijke auf dem Campingplatz „Grevelingen Camping“ angekommen, empfing uns ein strahlend blauer Himmel, aber auch ein recht kühler Wind. Der Campingplatz, den wir ausgesucht hatten, erwies sich als wahrer „Glücksfall“ – er bietet sowohl schöne große Stellplätze als auch preiswertere, sogenannte „roll on – roll off“ – Plätze für Camper, die nur 1 oder 2 Nächte dort verbringen möchten. Außerdem gibt es die Möglichkeit Wohncontainer zu mieten, die mit allem ausgestattet sind, was für ein Wochenende – oder länger – benötigt wird. Das Sanitärhaus ist ziemlich neu und sehr sauber. Es gibt einen großen schönen Spielplatz für Kinder und – für uns Taucher wichtig – ein Tauchsportgeschäft am Platz mit einer Außenfüllanlage für die Tauchflaschen. Unser Fazit: dieser Platz ist ganz geeignet, um auch mit einer größeren Anzahl von Leuten dort zu übernachten

Da wir dreieinhalb Stunden nur gesessen hatten und es aufgrund der verspäteten Abfahrt doch recht spät geworden war, beschlossen wir, erst einen Spaziergang zur Tauchbasis „De Kabelaar“, die direkt hinter dem Deich liegt, zu machen, um schon einmal erste Eindrücke zu sammeln und dann eine Kleinigkeit zu essen. Vor Ort angekommen konnten wir uns davon überzeugen, dass man – jedenfalls wenn man einen Parkplatz direkt an der Basis bekommt – nur den Deich zu queren braucht, um auf seiner Rückseite ins Grevelinger Meer zu steigen. Wir konnten auch gleich eine Gruppe Taucher beobachten, die sich auf einen Nachttauchgang vorbereiteten. Dann trieb uns der Hunger aber weiter in ein kleines Restaurant hinein, wo wir auch dieses Bedürfnis stillen konnten. In gemütlicher Runde beschlossen wir diesen Abend.

 

Der nächste Morgen empfing uns wieder – entgegen jeglicher Wettervorhersage – mit strahlendem Sonnenschein. (Na ja, muss ja wohl so sein, wenn „Engel“ reisen)! Da wir der Sonne aber Gelegenheit geben wollten, zumindest die Luft ein wenig zu erwärmen, fuhren wir zunächst nach „Zierikzee“, der größten Stadt in der Umgebung, wobei „groß“ relativ ist. Dort ließen wir uns Zeit und bummelten etwa 2 Stunden durch das wirklich schöne Städtchen, um dann zu unserem Tauchplatz zu fahren. Unsere Tagesgestaltung erwies sich als goldrichtig, da um diese Zeit (ca. 14.00 Uhr) mittlerweile die Sonne richtig warm schien und die meisten anderen Taucher ihren 1. Tauchgang beendet hatten und gerade Mittagpause einlegten. Wir ergatterten auch den heiß begehrten Parkplatz direkt vor dem Deich, so dass wir mit unserem Tauchgerödel nicht allzu weit zu laufen brauchten. Leider konnte unsere 4. Mitreisende – aufgrund eines Bänderrisses – nicht mittauchen, so dass wir uns zu dritt auf den Tauchgang vorbereiteten.

Nachdem wir den Deich überstiegen hatten, stellten wir fest, dass am 1. unmittelbar hinter dem Deich liegenden Einstieg bereits einige Taucher im Wasser standen, so dass wir doch einen kleinen Fußweg am Deich entlang in Kauf nahmen, um an einer anderen, nicht so stark frequentierten Stelle ins Grevelinger Meer zu steigen, damit die Sicht unter Wasser nicht gleich durch Sedimentaufwirbelungen getrübt wurde.

 

Mit dieser Einschätzung lagen wir dann auch ganz richtig und konnten einen tollen Tauchgang genießen bei dem wir ein zerfallenes Wrack (für manche nicht leicht zu erkennen ) begutachten konnten, sowie viele Hummer, Seesterne, Krabben, Austern, einen großen Taschenkrebs, Anemonen und – von ganz klein bis mittelgroß – Schollen, die auf dem Sandboden lagen. Die Wassertemperatur war zwar noch recht frisch – ca. 11° C - , aber da wir so viel zu schauen hatten, merkten wir dies erst recht spät. Schließlich präsentierte sich uns noch eine Robbe, wenngleich nicht unter sondern über Wasser auf einem Felsen liegend, die uns mit ihren Knopfaugen erstaunt anblickte, als wir einmal auftauchten. ( Ein holländischer Taucher vermutete, sie sei vom VVV angestellt worden als Attraktion für uns Taucher). Restlos begeistert beendeten wir diesen Tauchgang nach 43 Minuten, um uns im Anschluss in der Sonne wieder aufzuwärmen.

 

Zurück am Platz wurde dann gleich der Grill angeschmissen, um die beim Tauchen verbrauchten Kalorien gleich wieder aufzufüllen. Und irgendwie waren wir alle ein bisschen in Urlaubsstimmung. Nur schade, dass der „Urlaub“ von so kurzer Dauer war: am Sonntag morgen fuhren wir nach dem Frühstück gleich noch einmal zu diesem Tauchplatz, um in einem 2. Tauchgang die Erlebnisse vom Vortag zu wiederholen. Dieses Mal allerdings befanden sich wesentlich mehr Taucher im Wasser, was sich gleich durch schlechtere Sichtbedingungen bemerkbar machte.

 

Dennoch genossen wir auch diesen Tauchgang und beendeten ihn nach – für die vorherrschenden Wassertemperaturen erstaunlichen – 51 Minuten. Anschließend zogen wir uns rasch um, fuhren zum Platz zurück, packten unser restliches Gepäck zusammen und machten uns auf den Heimweg, wobei wir uns alle einig waren: wir kommen wieder!!

Sollte dieser Bericht auf entsprechendes Interesse stoßen, so könnten wir für das nächste Jahr vielleicht eine Fahrt nach Scharendijke zum Grevelinger Meer in unseren Veranstaltungskalender aufnehmen?!


Tauchausbildung  2003

Bericht: Frank Kückelmann

Endlich war es soweit. Nach der ganzen Theorie und den Übungen im Hallenbad wurden die Teilnehmer des Bronzekurses in die „Freiheit“ entlassen. Am 24. und 25.05.03 begannen die Teilnehmer in Duisburg-Wambach die praktische Ausbildung im Freien. Das Freitauchen hatten sich manche Taucher bestimmt schöner vorgestellt. Am ersten Tag regnete es bei 16°C und am 2.Tag war es zwar trocken, aber ein kalter Wind wehte. Trotz der recht widrigen Verhältnisse waren doch alle Teilnehmer heiß auf den ersten Freitauchgang. Aus diesem Grund war die Stimmung sehr gut und bei den Übungen klappte alles hervorragend. Die meisten Tauchanfänger waren so begeistert, dass viele, trotz der geringen Sicht unter Wasser, sofort weiter tauchen wollten. Jeder hatte an diesen Tagen viel dazu gelernt. Ob es die anderen Umgebungsverhältnisse waren, welche die Übungen ein wenig komplizierter machten als im Hallenbad, oder die geschickte Koordination bei den teilweise widrigen Wetterverhältnisse - man hat sich auf jeden Fall sofort wieder zum nächsten Tauchgang verabredet.


Foto-Workshop 2003

Sicherlich haben schon Taucher aus unserem Club den Wunsch gehabt, die Unterwasser-Lebewesen auf Film zu bannen und für spätere Erinnerungen aufzubewahren. Einige haben dies auch schon erfolgreich versucht und möchten sich verbessern oder suchen den Gedankenaustausch. Diesen Tauchern wird die Möglichkeit geboten, in einer Gruppe die Praxis und Theorie zu verbessern. Der Ablauf wird etwa so sein, dass zunächst an einem Abend im Hallenbad Tiermodelle aufgenommen werden. Die Ergebnisse werden vorgestellt und gemeinsam besprochen. Dabei wird auch die Theorie als notwendige Voraussetzung für bessere Ergebnisse erarbeitet.

Die Tiermodelle warten schon im Hallenbad, um sich erneut den Fotografen zu stellen. Also ein neuer Versuch, um das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Bald wird sich dabei zeigen, dass wir einen Schritt zum besseren Bild gemacht haben. Die Modellfische im Hallenbad sind natürlich sehr geduldig und den Grund können wir bei unseren Versuchen auch mal treffen. Also geht es nach entsprechender Theorie in unsere heimischen Gewässer und dann ist wieder üben, üben, üben angesetzt.

Der nächste Tauchurlaub kommt bestimmt und somit auch die Möglichkeit, in fremden Revieren zu sammeln. Bei einem unserer Clubabende zeigen wir dann unsere Ergebnisse.

Interessenten wenden sich bitte an Peter Emmrich Tel. 02365/13184.


Marler  Besentag 2003 - Marler Besentag

Das herrliche Wetter lud die Taucher des VfL-Hüls e.V. eigentlich schon zu ersten Tauchgängen in die nahegelegenen Seen ein. Dennoch zogen 17 von ihnen es vor, der Einladung unserer Bürgermeisterin Folge zu leisten. Das dritte Jahr in Folge tauchten sie zwischen Hecken und Sträuchern ab. Man hatte sich darauf geeinigt, das selbe Areal wie vor zwei Jahren zu reinigen, den Grünbereich der Rappaport-Straße in Drewer Nord bis zur Blumensiedlung. War es vor zwei Jahren noch der Müll 12 prall gefüllte Müllsäcke, die an 800 m Straßenrand zutage traten, wurden 24 Monate später im selben Bereich 5 Säcke voll Müll gesammelt. Also Müll, der sich allein innerhalb von nur zwei Jahren dort wieder angesammelt hat. Damit gaben sich die Taucher aber nicht zufrieden und weiteten ihren Aktionskreis aus. Wahre Mülldeponien kamen im Kreuzungsbereich Fahrradweg der alten Zechenbahntrasse und Rappaport-Straße zum Vorschein. So wurden es abschließend doch noch 21 Säcke voll Müll und diverser Sperrmüll.


Ruhr-Cup-Schwimmen  2003

Bericht: Harald Kaiser

Orca-Taucher stellen größte Gruppe beim 31. Ruhr-Cup-Schwimmen

 

Das legendäre Ruhr-Cup-Schwimmen ist ohne die VfL-Taucher schon fast nicht mehr denkbar, stellten sie doch am 20. September ähnlich wie im Vorjahr mehr als ein Drittel aller Schwimmer. In Hattingen treffen sich alljährlich die besten Flossenschwimmer der nördlichen Republik und kämpfen sich die 7,1 km lange Strecke der Ruhr von km 56,6 bis 49,5 durch die Fluten. Dabei schwimmen die Sportler die ersten zweieinhalb Kilometer mit der Strömung. Zwei Drittel der Strecke sind aufgrund einer am Ziel gelegenen Staustufe strömungsfrei. Hier können die Athleten Kondition und Ausdauer zeigen.

Die Sporttaucher des VfL Hüls e.V. (links) ; Urkunde Manschaftswertung (rechts)
Die Sporttaucher des VfL Hüls e.V. (links) ; Urkunde Manschaftswertung (rechts)

Natürlich ist auch professionelle Ausrüstung von Vorteil, mit der u.a. Karsten Dellbrügge vom DLRG Witten an den Start ging und die Strecke als Schnellster in nur 59 Minuten und 57 Sekunden zurücklegte. Die 13 Orca-Taucher starteten mit gewöhnlicher Schwimmausrüstung. Für Sie galt „Dabei sein ist alles“ und erfreuten sich bei strahlend blauem Himmel und 30 °C Lufttemperatur des herrlichen 19 °C warmen und klaren Ruhr-Wassers. Am Ziel feuerten die selbst mitgebrachten Schlachtenbummler die VfL-Athleten an und spendeten stürmischen Applaus. Anschließend gab’s Rotwein aus der Flasche und eine Erbsensuppe zur Stärkung vom Veranstalter. In der Mannschaftswertung belegten die Marler den fünften Platz.